Wildtiere
Frühling .. Sommer .. Herbst .. Winter
Frühling…..und damit beginnt die Jungtierzeit!
Es fängt mit Eichhornbabys im Februar an und hört mit Igelbabys im Herbst langsam auf. Jeder Monat ist schwerpunktmäßig von einer anderen Tierart geprägt. Und jede Tierart hat einen anderen Nährstoffbedarf bezüglich Eiweiß- und Fettanteil. Ein Kaninchenbaby braucht eine andere Milchzusammensetzung als ein Hasenkind. Ein Spatz – erwachsen ein Körnerfresser – braucht als Baby Weichfutter mit hohem Insektenanteil. Ein Grünfinkkind dagegen anfangs gekeimte, milchige Samen.
Was soll man tun, wenn man scheinbar hilflose Jungvögel findet?
Tatsächlich verlassen viele Vögelchen das Nest, bevor sie richtig fliegen können. Gemeinsames Kennzeichen ist ein recht gut entwickeltes Gefieder, auch wenn es manchmal noch etwas struppig aussieht.
Die Gründe für dieses „vorzeitige* Verlassen des Nestes sind unterschiedlich. Störungen von außen (Stürme, andere Tiere usw.) können zu einer hastigen Flucht führen. Dann wieder hocken Ästlinge auf den Zweigen oder am Boden und warten auf Futter von den Eltern. Und sie warten nicht umsonst. Die Altvögel füttern ihre Kinder weiter. Man kann sie also ruhigen Gewissens in Ruhe dort hocken lassen.
Ausnahme: Die Tiere hocken auf einer stark befahrenen Straße oder Weg, dann setzt man sie in der Nähe der Fundstelle auf einen Ast oder ins Gras!
Bei Säugetieren, die als Babys gefunden werden, sollte man versuchen, Nest, Bau oder Höhle zu finden. Manchmal holen die Mütter ihre Ausreißer wieder zurück. Falls nicht: das oder die Kleinen warm halten, in die Hände nehmen…. notfalls unter den Pullover stecken. Am besten ist es, den nächsten Tierschutzverein (Tierheim) anzurufen, dort sind Menschen bekannt, die mit solchen Tierchen umgehen können!
Bitte, keine Eigenversuche! Erst fragen, dann handeln!
Fledermäuse
Fledermäuse gehören zu den geheimnisvollsten Tieren, mit denen wir Menschen es in unseren Dörfern und Städten zu tun haben. Als einziges Säugetier der Erde ist es ihnen gelungen, den Luftraum aktiv fliegend zu erobern. Seit mindestens 60 Millionen Jahren besteht diese eigenständige Säugetierordnung fast unverändert und sie zählt heute weltweit etwa 950 Arten. Es gibt reine Insektenfresser, blutsaugende und einige vegetarische Fledermäuse und -hunde. In Deutschland sind etwa 21 Arten beobachtet worden, reine Insektenfresser allesamt.
Bei ihren nächtlichen Beuteflügen orientieren sich die Tiere mit Hilfe von Ultraschall und Echolot und fangen Falter, Mücken und Käfer. Fledermäuse sind nachtaktiv und scheinbar lautlos (das menschliche Gehör kann Ultraschall nicht wahrnehmen). Wobei „scheinbar lautlos“ nicht so ganz stimmt. Ich selber habe eine „erlebt“, die war zumindest ziemlich laut – hat arg geschimpft und gezetert. Nun, die Soziallaute dieser Tiere sind schon recht lebhaft. Später habe ich gelernt: Mütter z.B. rufen ihre Kinder doch recht hörbar!
Man weiß noch recht wenig über diese dämmerungs- und nachtaktiven Insektenjäger. Es gilt als sicher, dass fast alle unsere Fledermausarten heute in ihren Beständen bedroht sind. Alle bekannten deutschen Fledermausarten stehen inzwischen auf der Roten Liste für bedrohte Tierarten. Unsere einheimischen Fledermäuse sind ohne Ausnahme Insektenfresser. Das wird den Tieren zum Verhängnis, denn Insekten sind Mangelware! Insektenvernichtungsmittel, intensive Landwirtschaft und „überpflegte und zu sehr aufgeräumte“ Gärten ohne ausreichend heimische Pflanzen lassen die Nahrungsquellen bedenklich zusammen schrumpfen. Eine weitere Ursache für den Rückgang in Europa ist der Mangel an Quartieren, in denen die Tiere übernachten, überwintern, den Sommer verbringen oder ihre Jungen aufziehen können. Fledermäuse brauchen zwei Wohnungen, eine für den Winter und eine für den Sommer. In unseren aufgeräumten Forsten werden alte, höhlenreiche Bäume zu schnell gefällt, obwohl sie zahlreichen Vögeln, Fledermäusen und anderen kleinen Säugetieren als ideales Zuhause dienen. Unsere modernen, gut isolierten Häuser bieten Fledermäusen längst nicht mehr ausreichend Quartier für Sommer und Winter. Manchmal sind diese Tiere von den Hausbesitzern auch unerwünscht, obwohl sie eigentlich ganz unproblematische „Untermieter“ sind. Hier spielen sicherlich auch Aberglaube und „Spukgeschichten“, die sich um diese eigentlich sehr hübschen Tiere ranken, eine Rolle. Sicher ist, dass von diesen Tieren in freier Wildbahn keinerlei Gefahr ausgeht. Der Pfleger hat gelernt mit ihnen umzugehen. In Wülfrath und Umgebung leben auch einige Arten, hauptsächlich wohl große und kleine Abendsegler und Zwerg- und Wasserfledermäuse …
“Wilma“ ist ein bisschen wütend und zeigt ihre unwahrscheinlichen Eckzähnchen 😉
Man hatte sie (eine Zwergfledermaus) auf der Alten Kölnischen Landstraße in Wülfrath gefunden und erst für einen Hundehaufen gehalten, sich aber dann gewundert, dass dieser Haufen “atmete“. Sie war leicht dehydriert (Wassermangel), brauchte ein paar Mehlwürmer und konnte am nächsten Tag wieder rausgebracht werden. Ihr fehlte sonst weiter nichts.
Eine Wasserfledermaus, ca. 4 cm groß und etwa 5 Gramm leicht. Der Rücken ist etwas dunkler gefärbt als der Bauch. Die Füßchen etwas größer als bei einer Zwergfledermaus. Dieses Kleine habe ich auf einem Fledermausseminar kennengelernt. Dort habe ich auch die Furcht vor diesen kleinen Wesen verloren. Bis dahin waren sie für mich eher Gestalten aus Filmen und Horrorgeschichten. Sie sind aber genau das Gegenteil. Liebenswerte kleine Gesellen, die zwar gerne ihre winzigen Zähnchen zeigen, wenn sie einen “anlächeln“, aber irgendetwas Gruseliges war nicht dran.
Eine Handvoll winziger -aufgefundener- Zwergfledermausbabys. Das Einzelne nur wenig größer als eine Biene oder ein Gummibärchen 🙂 . Mutter und Kind würden vielleicht knapp in eine Streichholzschachtel hinein passen! Während der Jagd lässt die Mama ihr Baby zusammen mit den anderen zurück. Nach der Rückkehr ruft sie es mit einem speziellen Ton und nimmt dann ihr Baby an die Zitze und deckt es mit den Flügeln ab. Kopfunter hängend ruhen sich dann alle aus.
Fledermäuse besitzen in der Regel zwei Wohnungen, ein Sommer- und ein Winterquartier. Im Sommerquartier bekommen die Weibchen ihre Kinder. Sie sind hochsoziale Tiere, oftmals findet man in diesen Quartieren versch. Fledermausarten friedlich nebeneinander kopfunter hängend. Anfang/Mitte April verlassen sie die Winterquartiere, in denen sie echten Winterschlaf gehalten haben und beziehen die Sommerwohnungen. Im Herbst findet der Paarungsakt statt, die Weibchen bewahren das Sperma im Fortpflanzungstrakt auf und werden dann im Frühjahr schwanger. Sie bringen dann nach einer Tragzeit von 30 – 70 Tagen (je nach Art und Witterung) ihre Kinder (meist eins – nur sehr selten zwei) lebend (nackt und blind) zur Welt. Bis zum Herbst muss Baby gelernt haben, alleine zu jagen und sich zu versorgen.
Fledermäuse sind supergute Flieger – aber schlecht zu Fuß. Spazieren gehen liegt ihnen einfach nicht, klettern geht da schon wesentlich besser. Natürliche Feinde sind nacht- und dämmerungsaktive Greifvögel, Katzen und der Mensch. Praktisch alle Arten Fledermäuse stehen unter Naturschutz.
Wir Menschen werden nicht all zu viel von ihnen mitbekommen, es sei denn eines verirrt sich einmal in Ihre Küche (übrigens: manchmal verfliegen sich auch ganze Schwärme) oder man findet mal eines irgendwo verletzt. In mondhellen Nächten kann man sie manchmal fliegen sehen – sogar in Schwärmen -, bei alten Gebäuden, Mauern oder alten Baumbeständen, unter alten Brücken oder in der Nähe von Steinbrüchen und Bergwerksstollen, an versteckten Seen und Teichen.
Hilfe: Sollten Sie eine Fledermaus finden, bitte KEINE Experimente. Suchen Sie sich Hilfe – Tierheime, Tierschutzvereine usw. – Sollte es etwas dauern, nur Wasser mit einer Pipette seitlich an den Mund tropfen. Die Fledermaus wird es sicher gut aufnehmen. Gefüttert werden darf nur mit lebenden Mehlwürmern. NICHTS anderes. Verletzte Tiere gehören zu einem Tierarzt. Falls dieser sich nicht auskennt, wird er sich um Hilfe bemühen.
Nachfolgend ein Link wo Sie erfahren werden, wie Sie Fledermäuse unterstützen können, ihre Arten zu erhalten helfen, mit dem Bau von Fledermauskästen z.B., mit einem giftfreien Garten mit einheimischer Pflanzenwelt für einen ausreichenden Bestand an Insekten usw.
Kröten
Die ersten feuchtwarmen Februar- und Märztage locken Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren. Damit beginnt die große Wanderung zu den Laichplätzen. Vor allem in Abend- und Nachtstunden überqueren die kleinen Amphibien scharenweise Straßen und Wege, um zu Teichen und anderen Feuchtgebieten zu kommen.
Autofahrer sollten besonders auf die Krötenwanderungen (Hinweisschilder) achten!!
Riesige Scharen von Kröten, Molchen und Fröschen wandern nachts kilometerweit durch den Wald. Sie folgen dabei seit Generationen dem Weg, den schon Eltern und Großeltern gegangen sind. Teilweise werden Straßen, die sie dabei überqueren, von der Polizei gesperrt und/oder die Autofahrer durch das Radio und Hinweisschilder gewarnt. Wo eine Sperrung nicht möglich ist, werden die Tiere von freiwilligen Helfern über die Fahrbahn begleitet. Es werden Unterführungstunnel gebaut, um den Tieren ein gefahrloses Unterqueren zu ermöglichen.
Die Erdkröten sind nur faustgroß, aber immer mehr Menschen zeigen Interesse am Leben dieser Tierart. Die Erdkröte verbringt den Winter eingegraben im Waldlaub. Wenn die Tage länger werden, erwacht sie aus ihrer Winterstarre. Wenn es jetzt noch anfängt zu regnen, sind die Tiere nicht mehr zu stoppen.
Seltsam!! als hätten sie sich abgesprochen, wandern oft in einer Nacht 1000ende von Tieren los!!
Hier ist dann oft die Hilfe von Tierfreunden und -schützern nötig.
Begegnen sich auf der langen Wanderung Krötenmännchen und -weibchen, nimmt sie das viel kleinere Männchen auf den Rücken und trägt es den weiteren Weg. Im „Doppelpack“ treffen die Tiere dann an ihrem Teich ein. Spätestens jetzt treffen sich auch die letzten Pärchen, um ihre Eier in langen Schnüren um Pflanzenstängel zu wickeln. Nachzügler, die im April noch nicht in ihrem Teich angekommen
sind, besiedeln neue Teiche und legen ihre Eier sogar in Pfützen ab. Nach der Eiablage verlassen die Elterntiere das Gewässer und verbringen den Sommer auf Wiesen, Feldern und in Gärten. Sie ernähren sich von Insekten. Im Winter ziehen sie sich wieder in den Wald zurück.
Bedroht wird der Lebensraumes der, ansonsten recht anspruchslosen, Kröten, durch die moderne Landwirtschaft und dem zunehmenden Straßenverkehr. Es gibt immer weniger Teiche und die Tiere müssen immer längere und gefährlichere Wanderwege zurücklegen.
Wer mithelfen möchte, dass die Tiere unversehrt ihre Ziele erreichen, lässt – wenn möglich – das Auto stehen. Die Tierschutzvereine brauchen Helfer und Helferinnen, die Kröten über die Straße tragen und die Fangzäune kontrollieren.
Auch wer sich nur einmal engagieren möchte, ist willkommen.
Eine Liste mit Kontaktadressen findet sich auf der Seite amphibienschutz.de